Eine besondere Herausforderung unseres Bildungswesens ist, die Potentiale aller jungen Menschen zu nutzen und mit seinem Angebot auch bildungsfernere Schichten zu erreichen. Besonders schwierig ist das, wenn das Elternhaus den Kindern weder Hilfen noch Vorbilder für eine ambitionierte Bildungs- und Berufskarriere geben kann. Dies ist nicht nur, aber besonders häufig in Familien mit Migrationshintergrund der Fall.
Mit dem Chancenwerk e.V. und der Rivera-Stiftung haben sich zwei gemeinnützige Organisationen zusammengefunden, die nicht nur den Staat in der Verantwortung sehen sondern in Eigeninitiative Lösungen anbieten wollen.
Die private Rivera-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Bildung in Deutschland und Entwicklungsländern zu fördern, weil sie der Überzeugung ist, dass Bildung der entscheidende Faktor für die Lebensbedingungen von Menschen ist. Sie verfolgt derzeit Projekte in Deutschland, Indien und Kenia.
Der Chancenwerk e.V. engagiert sich seit Jahren für bessere Bildungschancen für Schüler mit und ohne Migrationshintergrund. Seine Idee ist so simpel wie überzeugend. Im Rahmen von SHS² geben Studenten Oberstufenschülern Förderunterricht zur Vorbereitung auf das Abitur. Die geförderten Schüler übernehmen ihrerseits Hausaufgabenhilfe für Unterstufenschüler. Ziel ist es aber nicht nur, Fachwissen zu vermitteln sondern auch die Persönlichkeit zu stärken. Dazu erhalten die Oberstufenschüler Gelegenheit an entsprechenden Seminaren teilzunehmen. Der Initiator, Murat Vural, hat mit seinen Ideen und seinem Engagement schon eine Reihe von Auszeichnungen erhalten, nicht zuletzt die des Bürgers des Ruhrgebiets.
Mit der finanziellen Unterstützung der Rivera-Stiftung realisiert der Chancenwerk e.V. seit Schuljahresbeginn an einer weiteren Bochumer Schule, der Heinrich-Böll-Gesamtschule, das SHS² Projekt. Die Studenten für den Förderunterricht kommen von der Ruhr-Universität. Der Lehrstuhl für Schulpädagogik und Schulforschung nimmt die wissenschaftliche Begleitung vor. Die didaktische Leiterin der Schule, Heidi Dohna, betreut das Projekt mit großem Engagement vor Ort. Zurzeit nehmen an dem Programm 25 Schülerinnen und Schüler teil. Mit den bereitgestellten Mitteln wollen wir mehr als 70 Schüler erreichen.