Tansania ist, wie viele afrikanische Länder, von einer oralen Tradition geprägt. Geschichten, Erzähl-ungen werden nur mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. 20% der erwachsenen tansanischen Bevölkerung können weder lesen noch schreiben. Mehr als 10% der Schüler*innen können nach der 7. Klasse unzureichend Kisuaheli-Texte lesen, 52% keinen englischen Text, obwohl der Unterricht in den weiterführenden Schulen auf Englisch erfolgt.
Wesentliche Ursache hierfür ist u.a. die mangelnde Ausstattung der Schulen mit Schulbüchern. Im Schnitt teilen sich 5 - 10 Schüler*innen ein Buch. Zudem fehlt es in den Schulbüchereien - wenn denn welche vorhanden sind - an Kinder- und Jugendbüchern, die Freude am Lesen vermitteln. Auch ist den Schulleitungen und den Lehrern das Bedeutung des Lesens für den Lernerfolg nicht bewusst.
Zur Linderung dieses Mangels wurden unserem Projektpartner in Tansania, PROBONO, Förder-mittel des Bundesministeriums für wirtschaft-liche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bewilligt, um an zwei tansanischen Schulen, der Relijuu Primary School und der Irkisongo Secondary School, Schulbüchereien einzurichten bzw. neu auszustatten. Das BMZ fördert das Projekt zu 75%. Die Rivera-Stiftung refinanziert in den Jahren 2019 und 2020 mit € 8.000 die Hälfte des zu erbringenden Eigenanteils.
Im Einzelnen werden an der Primarschule Räume für die neue Schulbibliothek gebaut. An beiden Schulen werden Bibliotheksmöbel, Schulbücher, Kinder und Jugendliteratur ange-schafft. Zur nachhaltigen Nutzung werden Lehrkräfte im Bibliotheksmanagement geschult und Schüler zu Bibliothekspräfekten ausgebildet.
Um die Freude am Lesen zu beflügeln, werden Leseclubs gegründet und Lesewettbewerbe ausgetragen. Auf diese Weise sollen 1.600 Schüler*innen gefördert werden.
Projektpartner vor Ort ist die NGO READ (Realising Education for Development).