Nach Beendigung der BOSEI-Kurse durch den IFAK e.V. blieb der Bedarf an Alphabetisierung von ca. 70 jugendlichen Flüchtlingen allein in Bochum ein weiter sehr drängendes Problem. Das kom-munale Integrationszentrum der Stadt Bochum, KIBO, beauftragte die Hasenschule gGmbH mit der Durchführung entsprechender Kurse. Das Institut hat eine 30-jährige Erfahrung mit der Vermitt-lung von Lese- und Rechtsschreibkenntnissen an Kinder und Erwachsene. Es praktiziert eine ganz spezielle Lehrmethode unter Verwendung von Lautgebärden, die das Lesen schneller erlernbar machten soll.
April 2016 begann die halbjährliche Schulung von 41 Teilnehmer(innen) im Alter von 11 bis 15 Jahren in vier Kursen . Bei jedem/r von ihnen richtete sich die Schulung nach dem individuellen Lernstand eines jeden Teilnehmers.
Wir haben im September 2016 die Schulung besucht und uns von der Qualität des Unterrichts überzeugen können. In Bochum hat ein emeritierter Professor der Ruhr-Universität der Hasen-schule sein ehemaliges Einfamilienhaus als Schulungsort zur Verfügung gestellt. Alle Teilnehmer ziehen am Eingang ihre Schuhe aus. Der Schulungsablauf ist straff organisiert. Alle erhalten ein Schulungsbuch (Lesespaß A-Z) das jeder einzelne für sich durcharbeitet, dann das Arbeitsblatt aus dem Buch löst, an eine Magnetleiste heftet und die Leseübungen laut vorliest. Danach trägt er das erarbeitete Pensum einem der drei Betreuer vor, der gegebenenfalls korrigiert. Innerhalb eines halben Jahres werden so die Kinder fit gemacht, dass sie in der Schule an den Integrationskursen folgen können und letztlich auch vom regulären Unterricht profitieren.
Das Kuratorium der Rivera-Stiftung genehmigte im April 2016 eine Förderung des Projektes mit einem Betrag von € 6.000. Damit förderte die Rivera-Stiftung in den Jahren 2015 bis 2016 die Alphabetisierung von zugewanderten jugendlichen Flüchtlingen mit insgesamt € 18.300.